Das Wetter war nicht ideal, trotzdem verzeichneten die Musikalischen Musketiere Hadamar zahlreiche Gäste bei ihrem Sommerfest.
Hadamar. Wer bei Blasmusik an Volksmusik oder gediegene Rhythmen und "reines Blech" denkt, liegt bei den musikalischen Musketieren Hadamar falsch. "Der Dreivierteltakt liegt uns nicht", verriet Vorsitzender Thomas Koch beim Sommerfest am vergangen Wochenende vor dem Hadamarer Bierkeller. Vielmehr seien sie eine Brass-Band und voller Power – eine Kombination aus Blechbläsern und Percussions wie Becken oder Pauke. "Showmusik", beschreibt der musikalische Leiter Heinz Kuchenreuther den Weg der Band. Der Titel "Let me entertain you" von Robbie Williams, den der Verein zurzeit in den Proben vorbereitet, sei Programm.
"Wir wollen den Zuhörern mit unserer Musik Freude machen", erklärt der Vorsitzende. Genau das taten sie bei ihrem Sommerfest auch: Harmonisch und temporeich ging es zur Sache. Den Gästen gefiel, was sie hörten, und sie belohnten die Musikerinnen und Musiker, die bei Dauerregen Schutz in einem Zelt suchten, mit kräftigem Applaus.
"Das Lieblingslied der Posaunen", kündigte der musikalische Leiter das Stück "La Parranda" aus der Schweiz an. Ein unterhaltsames und flottes Hin und Her zwischen den Instrumenten folgte. Eine der Trompeten spielt Viola Kuchenreuther, die Jüngste im Verein und die Tochter des Vorsitzenden. "Viele glauben nicht dass ich Trompete spiele", erklärt die 15-Jährige, die in ihrer Freizeit gerne moderne Musik hört.
"Wir verreisen gemeinsam, sehen viel von der Welt und haben einen Ausgleich zum Alltag", beschreibt die 22-jährige Julia Koch, die ebenfalls Trompete spielt, das Vereinsleben. Nur 22 aktive Musiker habe der Verein noch, der Nachwuchs könnte mehr sein, wünscht sich der Vorsitzende. Neue Mitglieder seien herzlich willkommen. Nicht mal ein eigenes Instrument bräuchte die Interessenten, um loszulegen. Das werde vom Verein gestellt. Und wer sich nicht sicher ist, welches das passende Instrument für ihn ist, darf ausprobieren. "Wir geben auch Unterricht", erklärt der Vorsitzende.
Einer, der dieses Angebot angenommen hat, ist Peter Vogt senior. Der 70-Jährige hat erst vor wenigen Jahren Posaune gelernt und steht nun bei Auftritten immer mit auf der Bühne. "Eine tolle Truppe", beschreibt er den Verein, der sich 1993 neu gegründet hat und zuvor als Fanfarenzug zur Karnevalsgesellschaft gehörte.
In den letzten Jahren hätten sich die Musketiere auch mehr Zuhörer bei den Sommerfesten gewünscht. In diesem Jahr allerdings zeigte sich der Vorsitzende mit dem Besuch des Festes zufrieden, bei dem auch befreundete Musikvereine wie die Fanfarenzüge aus Weilburg und Niederhadamar sowie die Musikkameraden Oberzeuzheim auftraten.
Nachdem die befreundeten Vereine ihr Können zeigten, übernahm DJ Höhni das musikalische Zepter. Einen besonderen Dank sprach der Vorsitzende Hans-Peter Müller-Lessmann aus, der dem Verein den Bierkeller kostenfrei zur Verfügung stellte. qui
Weitere Bilder gibt es in der Bildergalerie.
Quelle: Nassauische Neue Presse, 18.06.2012
|